Bischof D. Dr. Otto Dibelius

1880 in Berlin geboren, studierte Dibelius in Berlin und Edinburgh und besuchte nach der ersten theologischen Prüfung das Predigerseminar in Wittenberg. 1906 wurde er ordiniert, promovierte 1902 zum Dr. phil und 1906 zum Lic. theol. und arbeitete in der Folgzeit als Pfarrer in Danzig, Lauenburg (Pommern) und Berlin. 1921 wurde Dibelius zum Oberkonsistorialrat ernannt und galt bereits vier Jahre später – seit 1925 Generalsuperintendent der Kurmark – als einer der führenden Geistlichen. Obwohl Dibelius, durch seine Herkunft und Überzeugung sehr nationalbewusst, zunächst die nationalsozialistische Machtübernahme begrüßte, geriet er bald in Gegensatz zum Staat und wurde im Juni 1933 zwangspensioniert. Er wurde 1937 verhaftet und mit einem Redeverbot belegt, denn seit 1936 galt er als ein Wortführer der Bekennenden Gemeinden von Berlin. Er zählte zu jenen Geistlichen, die den Treueschwur auf Hitler verweigerten. 1945 wurde Dibelius zum Bischof von Berlin-Brandenburg gewählt, wobei sich Teile seines Sprengels in der SBZ/DDR befanden, die er ab 1957 nicht mehr aufsuchen durfte. Von 1949 bis 1961 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, unterzeichnete er 1957 den Militärseelsorgevertrag für die Bundeswehr in Bonn. Dibelius wurde 1948 als erster deutscher Kirchenführer in den Zentralausschuss des Weltkirchenrats gewählt und war von 1954 bis 1961 einer der sechs Präsidenten im Weltkirchenrat. 1966 trat Dibelius als Bischof von Berlin-Brandenburg zurück und starb 1967 in Berlin.

Reden von Bischof D. Dr. Otto Dibelius