Prof. Dr. Constantin von Dietze
Constantin von Dietze wurde 1919 zum Dr. rer. pol. promoviert und trat in das Forschungsinstitut für Agrar- und Siedlungswesen in Berlin ein, wo er sich 1922 habilitierte. 1927 wurde er ordentlicher Professor in Jena, 1932 folgte er dem Ruf an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Nach Konflikten mit dem Reichsernährungsminister Walter Darré war seine Bestätigung als Professor im NS-Staat zunächst fraglich, denn von Dietze stand mit seiner religiösen Haltung in Opposition zum NS-Regime. 1934 wurde er in den Bruderrat der Bekennenden Kirche gewählt. 1937 ging er an die Universität Freiburg. Unter dem Eindruck des Novemberpogroms 1938 schlossen sich mehrere Professoren und Vertreter beider Kirchen als „Freiburger Kreis“ zusammen, um über gesellschaftliche und ethische Fragen zu diskutieren. Hier wirkte Constantin von Dietze bestimmend mit. Seit 1937 stand er in Kontakt mit Carl Goerdeler und nahm über diesen und Peter Graf York von Wartenburg großen Einfluss auf die Agrarpolitik des Kreisauer Kreises. Constantin von Dietze wurde am 8. September 1944 festgenommen, in das Zellengefängnis Lehrter Straße in Berlin gebracht und erst bei Kriegsende befreit. Anschließend nahm er seine Lehrtätigkeit wieder auf. Von 1946 bis 1949 war Constantin von Dietze Rektor der Freiburger Universität und bis zu seinem Tode Vorsitzender der von ihm gegründeten Forschungsgesellschaft für Agrarpolitik und Agrarsoziologie.